Was machst Du bei polyspektiv?
Gemeinsam mit dem Team suche ich Möglichkeiten, Politik anschaulich und nachvollziehbar zu machen. Dabei interessieren mich neue Wege und Herausforderungen. Als Geschäftsführer habe ich gemeinsam mit Heidi zusätzlich die Aufgabe, polyspektiv weiterzuentwickeln und die Zusammenarbeit aller sowie die Qualität im Auge zu behalten.
Wie bist Du zu polyspektiv gekommen?
Als Student und Berufsanfänger habe ich an einem Institut für Politikberatung in München gearbeitet. Dort bin ich eher zufällig zusammen mit anderen an Projekte der politischen Bildung geraten. Manches wollten wir am liebsten ganz anders machen. So entstand – zunächst scherzhaft – die Idee, etwas Eigenes zu gründen. Heidi hat die Sache wie ich tatsächlich ernst genommen, wir hielten lose Kontakt und Jahre später landeten wir eher unabgesprochen beide in Berlin. Dort hatten wir zunächst zwei größere gemeinsame Aufträge, aus denen zuerst x3 und dann polyspektiv entstanden sind.
Was macht Dir bei polyspektiv am meisten Spaß?
Neue Ansätze. Und neue Themen, die mich interessieren. Das sind zum Glück sehr viele. Dann nehme ich gar nicht wahr, dass ich gerade arbeite. Spaß macht mir aber auch die Herausforderung, Routinen weiterzuentwickeln und aus unterschiedlichen Persönlichkeiten ein immer besseres Team zu formen.
Warum beschäftigst Du dich überhaupt mit politischer Bildung?
Ich halte es für ein ganz großes Glück, in einer Demokratie leben zu dürfen. Das bedeutet Freiheit, macht aber auch Arbeit. Im besten Fall ist diese Arbeit erfüllend und macht Spaß. Erlebbar zu machen, dass Demokratie zu uns Menschen passt, dass wir nachdenken sollen und streiten dürfen über unsere Ideen und Interessen, das ist eine sehr lohnende Aufgabe.
Was machst Du, wenn Du nicht für polyspektiv arbeitest?
Politik interessiert mich über polyspektiv und politische Bildung hinaus. Besonders wichtig ist mir die europäische Einigung: Den Kontinent so zu organisieren, dass wir miteinander klarkommen und gemeinsam mehr erreichen – das begleitet mich seit bald drei Jahrzehnten. Die Herausforderung, unsere Demokratie stark und widerstandsfähig zu machen, interessiert mich auch über meine berufliche Arbeit hinaus.
Was tust du in diesem Zusammenhang konkret?
In studentischen Zeiten habe ich bei einem Auslandsaufenthalt in Schweden „Europa“ ganz praktisch kennengelernt. Im Rahmen des studentischen Netzwerks AEGEE habe ich dann weiterhin solche Kontakte gesucht und ehrenamtlich Veranstaltungen organisiert. Später habe ich einen Verein mitgegründet – Citizens of Europe – mit dem ich 10 Jahre lang europäische Projekte gemacht und viele Kontakte geknüpft und ermöglicht habe. Im Anschluss wurde ich in den Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschland. Dort und bei der Europäischen Bewegung International arbeite ich mit vielen Menschen zusammen, die der europäischen Einigung positiv gegenüberstehen und die gemeinsam nach Wegen suchen, sie voranzubringen.
Also immer Politik – privat und beruflich, Tag und Nacht?
Neben der Politik hat Musik in meinem Leben früher eine ganz große Rolle gespielt. Von der Unterhaltungsmusik bis zur Kirchenmusik habe ich vieles ausprobiert. Nachdem ich zwanzig Jahre glaubte, keine Zeit dafür zu haben, singe ich inzwischen mit viel Freude im Philharmonischen Chor Erfurt.