Plan- und Rollenspiele sind zu einer sehr beliebten Methode der politischen Bildung geworden. Die aktive Einbeziehung der Teilnehmenden eröffnet vielfältige Möglichkeiten, maximale Aufmerksamkeit auch für komplexe Zusammenhänge zu gewinnen und zu halten.
Frank Burgdörfer von polyspektiv referierte auf Einladung der bayerischen Landeszentrale für politische Bildung bei einer Tagung von Planspielexpertinnen und -experten aus ganz Deutschland am 9. und 10. März in München über die Gefahren dieses Trends.
Unter dem Titel “Planspiele sind kein Universalwerkzeug” leuchtete er Grenzen, Risiken und Nebenwirkungen der Methode aus. Deren Stärken lägen ganz eindeutig in der Veranschaulichung komplexer Prozesse und Abläufe, die präzise und verständlich nachgezeichnet werden könnten. Zu leicht jedoch könne ein Planspiel aber auch zur Karikatur des politischen Geschäfts, zu Propaganda, zum Placebo für eine ernsthafte Behandlung schwieriger Themen oder zum Scherbengericht bei problematischen persönlichen Konstellationen werden.
Nur wer die Realität angemessen und mit Bedacht modelliere, auf Teilnehmende und auf gute Begleitung achte und dabei die Komplexität möglichst gering halte, könne gute Lerneffekte erzielen. Für eine Reihe von Zielstellungen gebe es jedoch besser geeignete Methoden.