Wenige Tage, bevor in Kopenhagen tausende von Diplomaten und Politikern aus 192 Ländern zusammentraten, um ein Abkommen zu formulieren, das an die Stelle des Kyoto-Protokolls treten soll, unternahmen Studentinnen und Studenten einen Selbstversuch: Wie kommt bei einer internationalen Konferenz das Ergebnis zustande? Welche Fragen stehen bei Diskussionen um Klimapolitik im Mittelpunkt? Und welche Herausforderungen stellt ein solches Ereignis an die an den Verhandlungen Beteiligten aber auch an die Medien?
Angeleitet durch Frank Burgdörfer und Magdalena Stawiana von polyspektiv sowie die Würzburger Politikdozentin Carolin Rüger und deren Mitarbeiterin Franziska Fritz durchlebten Bachelorstudentinnen und -studenten des Studiengangs Politics and Social Studies im 3. Semester eine Klimakonferenz en miniature und im Zeitraffer: Die Vertreter von 29 Staaten arbeiteten sich am Vormittag in ihre Positionen ein, besprachen sich anschließend mit Partnern ihrer jeweiligen Weltregion und trafen dann zu dreistündigen Verhandlungen zusammen.
Nach anfänglichem Hineintasten in die Aufgabe und häufigen Rückfragen an die Betreuer, gewann die Teilnehmenden zunehmend an Souveränität. Bei den Verhandlungen war der Umgang mit der Geschäftsordnung schnell eingeübt. Zunehmend routiniert wurde eine Serie von etwa 15 Anträgen abgearbeitet, bis in einer Schlussabstimmung eine breite Mehrheit ein Protokoll annahm, das jedoch von den USA und drei weiteren Staaten am Ende nicht unterzeichnet wurde.
Ein Journalistenteam informierte die “Konferenzöffentlichkeit” zwischendurch zwei mal über das Geschehen und schaffte durchaus eine der Leistung der Verhandlungsteilnehmer kritisch gegenüberstehende Öffentlichkeit.