Krisen, Konflikte und die Entscheidung der britischen Bevölkerung für einen Austritt haben inner- und außerhalb Europas die Wahrnehmung entstehen lassen, dass die Europäische Union in ihrer Existenz gefährdet sei. Diskutiert wird, ob Rettungs- und Sanktionsmaßnahmen den Zusammenschluss nicht eher gefährden als stabilisieren. Wie stabil ist die EU aktuell? Was hält sie zusammen? Welche Entwicklungen könnten sie tatsächlich in ihrer Existenz gefährden? Welche Entwicklungen sind in den kommenden Jahren zu erwarten?
Diese Fragen waren Gegenstand eines dreitägigen Seminars für Offiziere der Bundeswehr an der Europäischen Akademie in Waren an der Müritz, das Frank Burgdörfer konzipiert und geleitet hat. Unterstützt wurde er dabei vom emeritierten Politikprofessor Jakob Rösel (Universität Rostock) und vom Herausgeber des European Union Foreign Affairs Journal EUFAJ, Hans-Jürgen Zahorka. Bei der Durchführung wechselten Vorträge, Diskussionen und Gruppenarbeitsphasen ab.
An der Abschlussdiskussion waren alle drei Referenten beteiligt. Angesprochen wurden noch einmal die wesentlichen im Seminar behandelten Punkte. Dabei entstand im Ergebnis das Bild einer herausgeforderten, aber letztlich stabilen Union. Eine ganze Reihe von Anwesenden brachten zum Ausdruck, dass sie sich von der EU mehr Mut und größere Ambitionen wünschen würden. Letztlich aber, so der Tenor, werde die EU ihren Weg finden, weil sie im Interesse aller daran beteiligten Staaten sei.
Das Feedback der Teilnehmenden war sehr positiv. Sie gaben an, vieles besser verstanden und einen klareren Blick auf die laufenden europapolitischen Diskussionen gewonnen zu haben.