Der tägliche Plan B

Wie können in einer Woche Teambuilding Schüler:innen zusammenwachsen, die am liebsten gar nicht in der Schule wären oder den Sinn von Teams grundsätzlich anzweifeln oder kaum Deutsch sprechen oder gar nicht wissen, wie lange sie noch hier sein werden? Und wie können wir umgehen mit einem Programm, wenn jeden Tag wieder nicht klar ist, wer überhaupt  kommen wird und worauf die Gruppe miteinander aufbauen kann? Ist das den ganzen Aufwand von Planung und Betreuung eigentlich wert?! Mit diesen Fragen waren wir in den letzten beiden Wochen am Oberstufenzentrum Strausberg immer wieder konfrontiert.
Meine Antwort nach 2 Wochen: Es ist schwer, es ist frustrierend, und es ist – bereichernd! Es ist eine wichtige Herausforderung, immer wieder neu denken zu müssen, immer wieder einen Plan B überlegen zu müssen, immer wieder zu sagen „Die, die da sind, sind die Richtigen.“ Es kann jeden Tag sein, dass ein Programmbaustein – ein Spiel, eine Reflexion, ein Gespräch, ein kreatives Werk – für ein oder zwei oder drei Schüler:innen einen großen Unterschied machen, sie sich anerkannt fühlen, neu über sich und ihr Leben nachdenken oder sie sich neue Ziele setzen.
Und so sind zwei Wochen Teambuilding mit unseren beiden Schüler:innengruppen nicht ein stetig voranschreitender Prozess, der täglich neue Höhen erreicht. Sondern sie sind ein Patchwork von Gelegenheiten für eine bunte Mischung von Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Lebenserfahrungen und Bedürfnissen, mit denen wir ein Stückchen Weg zusammen gehen konnten und die ein paar Momente in Erinnerung behalten werden, die in ihrem Leben eine Bedeutung haben und weiterentwickeln werden.

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