Was macht eigentlich eine Landtagsabgeordneter? Wie wird ein Gesetz verabschiedet? Und was ist eine Fraktion?
Fragen wie diese beantwortet ein Planspiel, das polyspektiv in Zusammenarbeit mit dem Münchner Centrum für angewandte Politikforschung für den Besucherdienst des Bayerischen Landtages erarbeitet hat.
Anhand von Szenarien, Rollenprofilen und Parteipositionen schlüpfen Jugendliche in die Rolle der Abgeordneten und nehmen für einen Vormittag die Geschicke Bayerns in die Hand. Je nach Themenwahl gilt es, über die Einführung von Ganztagsschulen, die Ausweitung der Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen oder die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre zu entscheiden. Durch einen modularen Aufbau ist das Angebot sehr flexibel gestaltet und kann für unterschiedlich leistungsfähige Gruppen unterschiedlicher Größe angepasst werden.
Die Planspielmethode macht die Arbeit des Landtags für die Jugendlichen somit direkt erlebbar und greifbar und fördert das Interesse an landespolitischen Politikinhalten und Entscheidungsprozessen. Die Durchführung der Veranstaltungen in den Räumlichkeiten des Landtags verstärkt zusätzlich den authentischen Charakter der Lernerfahrung.
Am 20. und 21. März 2006 fand eine Multiplikatorenschulung statt. Hierbei wurden sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Besucherdienstes des Bayerischen Landtages als auch junge
Multiplikatoren des Juniorteams Europa mit Konzeption, Durchführung und Zielgruppen des Planspiels vertraut gemacht. Die theoretischen Kenntnisse konnten anschließend sofort in der Praxis erprobt werden.
Die Schulungsteilnehmerinnen und –teilnehmer leiteten erfolgreich eine Planspielveranstaltung mit einer 50köpfigen Jugendgruppe, wobei ihnen die Ausbilder unterstützend zur Seite standen. Das Planspiel soll nun als reguläres Angebot in das Besucherprogramm des Landtags aufgenommen werden.