Nils Baum, Kommunikations- und Projektmanager des Grönländischen Parlaments (Inatsisartut), besuchte unser Berliner Büro, um mit uns das Jugendparlament zu planen, das vom 22. – 24. Februar 2013 in Nuuk stattfinden wird. Für dieses Projekt kommen eine Vielzahl in Mitteleuropa unüblicher und teilweise innovativer Mittel zum Einsatz: Die Werbung erfolgt unter anderem über Spots im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der weltgrößten Insel, für die Anmeldung können Interessierte eine App auf ihr Smartphone laden.
Die Moderatorinnen und Moderatoren werden mit einem iPad ausgestattet, das ihnen Zugriff auf Teilnehmerdaten und organisatorische Materialien im Intranet der Parlamentsverwaltung ermöglicht und die Steuerung in den Sitzungsräumen installierter Apple-TVs erlaubt. Über dieses virtuelle Netzwerk können Entwürfe und Beschlüsse des Jugendparlaments von den Übersetzern des Parlaments in ihren Büros simultan in Grönländisch und Dänisch bereitgestellt werden.
Für die Einarbeitung (aber auch zur weiteren Verwendung für das Besucherprogramm) entstehen unterstützende Methoden wie beispielsweise ein Film, eine zweisprachige Slideshow zur Vertiefung erworbener Kenntnisse über Demokratie, Parlamentarismus und das Inatsisartut sowie ein interaktives Quiz. Die didaktische Herausforderung beruht darin, für die teilweise aus Kleinstsiedlungen mit begrenzten Bildungsressourcen stammenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein ermutigendes, Interesse findendes Programm zu entwickeln, in dem ein realistischer Eindruck von (zweisprachiger) Parlamentsarbeit entsteht – und dies auf hohem qualitativen Niveau.
Erste Planungen entstanden bei einem Grönlandbesuch von Heidi Ness und Frank Burgdörfer im November 2011. Seither wurden von den verantwortlichen Gremien des Nuuker Parlaments die nötigen Beschlüsse gefasst, so dass nun konkrete Vorbereitungen möglich sind. Um die technische Realisierung des Vorhabens zu koordinieren, nahm für einen Tag auch Nikolas Büchert von der Kopenhagener Firma iHedge an unserem Treffen teil.